Hat sich die CDU von dem Erfolg von Elon Musk und seiner DOGE-Gruppe
etwas inspirieren lassen? Auf jeden Fall stellt die CDU-Fraktion eine
»Kleine Anfrage« an die alte Bundesregierung mit lächerlichen 551 Fragen!!!
Es geht darum, wie die Bundesregierung NGOs finanziell unterstützt hat, die
politische Gegner – neuerdings auch die CDU neben der AfD – dann
diffamieren, unter anderem »Campact!«, »Correctiv«, »Netzwerk Recherche«,
»BUND«, »Greenpeace«, »Attac« und »Omas gegen Rechts«. Auch personelle
Verquickungen zwischen NGOs und Politik werden erfragt. Junge Freiheit und Bild berichten, auch über die Empörung der Grünen (getroffene Hunde
bellen…). Ich habe mal den Fragenkatalog herausgesucht, er ist auf
den Webseiten
des Bundestags zu finden zu finden. Es wird sicherlich einige Wochen
dauern, bis da Antworten vorliegen.
Nachtrag: Kommentar bei Apollo News. Dazu muß ich noch ergänzen: In was für
einer verdrehten Welt leben eigentlich die Kritiker dieses Fragenkatalogs?
Das sei ein »beispielloser Angriff auf die demokratische
Zivilgesellschaft«, so wird da unter anderem zitiert. Nein, daß sich eine
Regierung der sogenannten »Zivilgesellschaft«, die so tut, als käme sie aus
der Mitte der Bürgerschaft käme, bedient, um politische Konkurrenz zu
bekämpfen, das ist höchstgradig undemokratisch. Das ist verdecktes
politisches Agieren, Auslagern in Privatorganisationen, die nicht an die
Neutralitätsauflagen der Exekutive gebunden sind, und das ganze von
Steuergeldern bezahlt, auch von den Bürgern, deren Meinung dabei bekämpft
wird. Das geht nicht!
Nachtrag 2: Der Blogger Danisch bringt ins Spiel, daß das eine Erpressung der SPD durch die CDU
sein könnte, damit die schön mitspielt bei den Koalitionsverhandlungen.
Nach dem Motto: Wenn Ihr nicht pariert, sprengen wir Eure Netzwerke in die
Luft. Ich halte das für reine Spekulation, da die Anfrage noch vor der Wahl
eingebracht wurde, aber dennoch für interessant…
Nachtrag 3: Nius hat einige Reaktionen von den betroffenen NGOs und linken
Politikern gesammelt. Das ist entblößend! Die Grüne und Fridays for
Future-Aktivistin Luisa Neubauer behauptet zum Beispiel, die CDU wolle die
Demonstrationsfreiheit einschränken! Ticken die nicht mehr richtig?
Ich habe hier schon ein paarmal erwähnt, daß meines Erachtens Friedrich
Merz seine Verhandlungsposition völlig falsch einschätzt. Damit bin ich ja
nicht allein, Alice Weidel wird ja nicht müde, bei jeder Gelegenheit zu
erwähnen, daß Merz seine Wahlversprechen in einer Koalition mit der SPD
(und Grünen, als das noch eine Option war) nicht durchbringen wird.
Ein YouTuber hat
aber jetzt ein Gerücht in die Welt gesetzt (via
Danisch), das über das Ausnutzen der Merz-Zwangslage hinausgeht:
Die SPD habe gar keine Absicht, mit der CDU eine Koalition einzugehen. Daß
das keine rein theoretische Option ist, wurde gerade in Österreich
demonstriert. Hier war die CDU-Schwesterpartei ÖVP in Scheinverhandlungen
mit der FPÖ getreten, bis diese die Hinhaltetaktik erkannt hatte. Ironie
des Schicksals wäre es, wenn dieser Vorgang erst die SPD auf die Idee
gebracht hätte! Der YouTuber behauptet auch, mit drei
SPD-Bundestagsabgeordneten gesprochen zu haben, und diese hätten ihm mehr
oder weniger diesen Plan bestätigt. Klingbeil von der SPD hat zudem vor der
Presse klar deutlich gemacht, daß seine Partei nicht gezwungen ist zu
koalieren. Das kann auf diesen Plan hindeuten, kann aber genauso gut reine
Verhandlungstaktik im Vorfeld ernsthafter Verhandlungen sein.
Wo der Nutzen eines solchen Plans für SPD sein sollte, entzieht sich aber
meinem Vorstellungsvermögen. Der YouTuber meint, Neuwahlen seien das Ziel.
Ich bezweifele aber, daß die SPD dann mehr Stimmen bekommen würde, eher im
Gegenteil, nicht einmal, wenn sie jetzt einen großen Personalwechsel an der
Spitze (inklusive Kanzlerkandidaten) vollziehen würden. So schnell
vergessen die Wähler die katastrophale Politik nicht, besonders, wenn die
Auswirkungen von Monat zu Monat noch schlimmer werden.
Im Netz kursieren schon Gerüchte, welche Ministerien zur SPD gehen und
welche nicht. Selbst die Junge Freiheit berichtet. Darunter auch, daß das
Innenministerium bei der SPD verbleiben und somit Nancy Faeser weiter
Innenministerin bleiben könnte.
Also ich halte ja nicht wirklich viel von Friedrich Merz, aber so dumm
wird doch hoffentlich nicht sein, oder? Mit einer neuen Migrationspolitik
zu werben und dann die nachweislich unfähigste und vor allem
unwilligste Person damit weiterhin zu beauftragen?
Nein, Leute, wartet bitte ab, bis es Fakten gibt. Dann wird noch genug
Zeit sein, Merz argumentativ kaputtzuschießen.
CDU: Es waren keine 24 Stunden seit dem Ende der Wahl vergangen,
da tritt der Fritz seinen Wählern schon kräftig in den Hintern. Ich hatte das ja schon vorhergesagt. Merz und der CDU ist es
entweder gestern abend oder heute morgen aufgefallen, daß die AfD mit den
Linken zusammen die 33%-Marke überschreiten, also eine Sperrminorität bei
Verfassungsänderungen und anderen Beschlüssen, die eben eine
Zweidrittel-Mehrheit benötigen, haben.
Ich war heute morgen schon irritiert über die Meldung bei der Jungen Freiheit, daß Özdemir vorschlägt, mit dem abgewählten
Bundestag noch schnell die Schuldenbremse zu reformieren. Bis zum 23. März
gilt nämlich noch die alte Zusammensetzung des Bundestages. Was haben die
Grünen davon? Aber vielleicht gab es da schon Vorgespräche! Denn auf der
Pressekonferenz rückte Merz heraus: Er wolle mit den Ampelparteien reden,
um noch schnell Dinge mit Zweidrittel-Mehrheit zu beschließen. Da das im
Kontext einer Frage um die Bundeswehr und mögliche »Sondervermögen« ging,
schließt die neue Presse daraus, daß es um die Schuldenbremse geht. Für
mich ist das ein klarer Bruch eines wichtigen Wahlversprechens. Berichte
bei Apollo News und Junge Freiheit.
Neues Wahlrecht: Die Änderung des Wahlrechts durch die Ampel hat
tatsächlich zu einer unverhältnismäßigen Benachteiligung der Union geführt.
Ein SPD-Kandidat, drei CSU-Kandidaten, vier AfD-Kandidaten und fünfzehn
CDU-Kandidaten hatten in ihren Wahlkreisen gewonnen, ziehen aber dank der
Neuregelung nicht in den Bundestag ein. Drei Wahlkreise sind im Bundestag
nun überhaupt nicht mehr vertreten, auch nicht durch einen
Verliererkandidaten. Die CDU hält das für undemokratisch (ich auch) und
will deshalb das Wahlrecht korrigieren.
AfD: In Ostdeutschland kommt die AfD auf 32%, gefolgt von der CDU
mit 18,7%. In Thüringen sogar 38,6%.
BSW: Das Bündnis Sahra Wagenknecht ist ganz knapp an der 5%-Hürde
gescheitert. Auch wenn ich kein allzu großer freund der Partei bin, finde
ich das auch schon bitter. Daß das BSW auf den letzten Metern soviel
Stimmen verloren hat, sehen manche darin begründet, daß das BSW im Osten
als Steigbügelhalter für die alten Seilschaften gedient hatte und dort
deshalb alles beim alten geblieben war.
BSW will nun Einspruch erheben mit der Begründung, daß eine sechsstellige
Zahl von Auslandsdeutschen nicht hat wählen können, ggf.vor das
Bundesverfassungsgericht gehen. Ich sehe da kaum Chancen. Ich habe nicht
nachgerechnet, aber die hätten (fiktiv) schon sehr außergewöhnlich wählen
müssen, um die BSW über die Hürde zu heben.
FDP: Die Partei ist klar draußen, da gibt es nichts zu rütteln.
Freut mich, nicht nur, weil ich dadurch eine Wette um eine Pizza gewonnen
habe. Lindner und sein Kumpel Buschmann sind zurückgetreten. Marie-Agnes
Strack-Zimmermann hat sich schon als Nachfolger ins Spiel gebracht, nur
wäre das meiner Ansicht nach der allerletzte Sargnagel für die FDP. Ob
gerade aus diesem Grund, weiß man nicht, aber Wolfgang Kubicki, der erst
wenige Stunden zuvor seinen Ruhestand angekündigt hatte, wirft nun aber
auch seinen Hut in den Ring.
Die Linke: Sie wurde vor allem von jungen Frauen gewählt. Der
Blogger Danisch hat sich darüber schon hinreichend ausgelassen. Dem ist nichts hinzuzufügen. Übrigens
haben die Linken in Berlin die meisten Stimmen aller Parteien bekommen.
Auch dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Kleine Parteien: Die starke Polarisierung in diesem Wahlkampf hat
für die kleinen Parteien wenig Platz gelassen, es war desaströs. Außerhalb Bayerns haben die Freien Wähler keine
Rolle gespielt, aber auch in Bayern blieb ihnen ein Direktmandat verwehrt.
»Die PARTEI« von Martin Sonneborn schmiert ab, ist knapp unter 0,5% (ich
habe nachgerechnet) und bekommt somit keine staatliche Unterstützung mehr,
was ich prima finde, da die mittlerweile nur noch mit Dreck um sich
schmeißen und alles andere als witzig sind (womit sie angefangen hatten).
Einziger »Gewinner« unter den kleinen Parteien ist die linke »Volt«. Sie
konnte über die 0,5%-Hürde hüpfen und liegt jetzt bei 0,7%. Die Parteien
»dieBasis«, die Piraten, die MLDP, haben nur noch niedrige fünfstellige
Zweitstimmen und sind nicht mehr meßbar. Die WerteUnion, die ja parallel
mit dem BSW in den Bundestag einziehen wollte, schaffte nicht einmal das:
Gerade einmal 6.803 Zweitstimmen konnte sie erringen. Das ist nicht wenig,
das ist nichts.
Einzelne Politiker: Maximilian Krah von der AfD hat ein
Direktmandat erkämpft. Krah ist in der Öffentlichkeit als radikal
verschrien. Nachdem ich ein dreistündiges Interview mit ihm angehört habe,
bin ich mir aber ziemlich sicher, daß eine stark links-verzerrte
Darstellung ist. Die AfD weiß wohl noch nicht ganz, was sie mit ihm machen soll.
Ohne Listenplatz und nicht als Direktkandidat geschafft hat es der
CDU-Politiker Thomas Haldenwang, der vorher als Chef des
Bundesverfassungsschutzes durch demokratisch unerträgliche Sprüche
aufgefallen war. Das ist gut so, auch wenn dadurch der linke SPD-Clown
Helge Lindh wieder in den Bundestag einzieht. Ebenfalls nicht geschafft hat
es die Grüne Emila Fester, deren einziger Beitrag dümmliche Videoclips aus
dem Bundestag waren. Es kommt aber nichts besseres nach: Der links-radikale
Nachwuchs aus der Grünen Jugend, Timon Dziemus, zieht in den Bundestag
ein.
Eine Vielzahl ungeliebter Grünen- und SPD-Politiker bleibt uns erhalten:
Nancy Faeser, Saskia Esken, Katrin Göring-Eckardt, Britta Haßelmann oder
Katharina Dröge, um ein paar zu nennen.