13. Juli 2022
Juli 202213

Zensur greift um sich

Unglaublich. Jetzt fangen schon Städte an, den Schaustellern vorzuschreiben, welche Songs sie spielen dürfen und welche nicht. Es geht um ein »Ballermann-Lied« namens »Layla«, in dem eine Puffmutter besungen wird. Das sei sexistisch und daher nicht tolerierbar, so meinen die Regierenden in den Städten Würzburg und Düsseldorf. Ja, das Lied mag ja primitiv sein und vielleicht auch anrüchig, aber mit dem richtigen Alkoholpegel scheint es den Leuten zu gefallen. Außerdem ist niemand gezwungen, sich das anzuhören. Mit welcher Hybris entscheidet ein Stadtrat das? Vor allem, auf welcher Rechtsgrundlage? Schließlich gibt es auch noch die Kunstfreiheit, und die gilt auch für so eine Musik. Und nicht alles, was ein Stadtrat entscheidet, ist auch legal. Interessanterweise liest man über diese Frage in den diversen Artikeln überhaupt nichts.

Auch wenn sich jetzt diverse Journalisten in Kommentaren massiv aufregen oder gar der Justizminister, solange solche selbsternannten Moralapostel nicht in die Schranken gewiesen werden, und zwar juristisch, hilft das gar nicht.