Schwer zu ertragen
Ich hatte gestern abend noch in das Interview vom Heute Journal vom 25.8. mit dem Ministerpräsidenten Hendrik Wüst angeschaut, beziehungsweise versucht, denn es war schwer zu ertragen. Schon der Moderatorin Marietta Slomka konnte ich nicht mehr wirklich richtig zuhören, als sie die Asylpolitik durch das »Menschenrecht auf Asyl«, deutsche, europäische und internationale Konventionen als praktisch alternativlos und unveränderlich darstellte. Bei Wüst hat mich nicht nur die Wendehals-Mentalität gestört, plötzlich mehr oder weniger dem Narrativ seines Parteivorsitzenden Friedrich Merz folgend, obwohl er als linker Vogel und Merkeljünger gilt und jeden Unsinn seines Koalitionspartners der Grünen mitmacht, sondern besonders auch, daß er das Versagen der nordrhein-westfälischen Behörden in Sachen Abschiebung aureisepflichtiger Migranten quasi als Einzelfall dargestellt hat (13:45). Dabei wissen wir doch alle, daß das Abschieben ein von der Politik gewolltes systemisches Versagen ist, und das nicht nur in NRW, sondern in der ganzen Bundesrepublik.