17. August 2024
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Nordstream 2: keine wirkliche Erkenntnis

Die 20-Uhr-Tagesschau am Donnerstag abend zog es vor, das Thema komplett zu verschweigen. Stattdessen sendete sie minutenlang Gegenpropaganda über die armen afghanischen »Hilfskräfte«, die trotz deutscher Zusagen noch nicht alle nach Deutschland auswandern konnten und die sich doch so sehr um das »Ankommen in Deutschland« und das Integrieren in die Gesellschaft bemühen (am Beispiel eines etwas älteren Pärchens, natürlich die Frau ohne Kopftuch), weil nicht nur in den alternativen, sondern auch in den Mainstream-Medien eine Diskussion angebrochen war, daß ach so gefährdete afghanische »Flüchtlinge« über den Iran nach Afghanistan reisen, um dort Urlaub zu machen und die Verwandtschaft zu besuchen. Natürlich wird das in der Tagesschau, die ich gesehen hatte, selbst nicht thematisiert.

In den privaten Mainstream-Medien wird bislang von dem Artikel berichtet, aber bislang wenig darüber sinniert, inwieweit das wahr sein könnte und was für Konsequenzen daraus gezogen werden müssen. Die Bild greift das Thema aber nochmal auf und läßt den Autor in einem Interview sprechen.

Da ist das Social Media schon weiter. Da wird alles gefordert, von dem Rausschmiß aller Ukrainer aus Deutschland über die Einstellung der finanziellen und militärischen Hilfen für die Ukraine bis hin zum Ausruf des Nato-Bündnis-Fall gegen die Ukraine.

Von Behörden und Politik habe ich jetzt noch nichts gehört, auch nichts von der Opposition jenseits der AfD. Ist auch irgendwo verständlich. Würde man anfangen, das zu dementieren, hieße das ja, daß man selber etwas wüßte, unabhängig davon, wie weit die Geschichte mit der Wahrheit übereinstimmt. Tichys Einblick ist nur sauer auf Marco Buschmann, weil dieser sich direkt nach dem Anschlag wahnsinnig aufgeplustert hatte und jetzt von ihm überhaupt nichts zu hören ist. In einem anderen Artikel beleuchtet Tichys Einblick auch noch, welche Probleme der Artikel nicht nur für die Ukraine, sondern auch für Deutschland sowie andere europäischen Länder aufwirft.

Für mich stellt sich die Frage, wie es nun weitergeht. Ist der Artikel wahr oder nicht? Ich unterstelle mal dem Autor eine ehrliche Absicht, den Anschlag aufzuklären. Aber ist denn sichergestellt, daß er nicht unbewußt von den Geheimdiensten mit einer Alibi-Geschichte gefüttert wurde? Mir persönlich kommen die Amerikaner zu gut weg. Ich möchte nochmal an die Aussprüche von Präsident Biden in Anwesenheit von Olaf Scholz erinnern, wo er sagte, daß «Nordstream 2 beendet werde«, wenn Rußland nochmal in die Ukraine einmarschiere. Und die Amerikaner kennen keine Rücksicht, auch nicht auf sogenannte Partner, inklusive Nato-Partner. Die ziehen ohne Gnade ihre strategischen Pläne durch. Deshalb glaube ich nicht an die passive, gar abwehrende Haltung der USA bei diesem Anschlag. Auch für Selenski ist eine Brücke gebaut. Das scheint mir alles zu offensichtlich.

Wenn sich dennoch doch alles so zugetragen haben sollte, müßte neben den Konsequenzen auch noch das Versagen verschiedener Beteiligter untersucht werden. Warum konnte niemand, weder die Deutschen noch die Anrainer-Staaten die Pipeline schützen? Oder wollten es gar nicht? Wieso konnte man die Täter nicht aufhalten, wenn doch die Pläne, zumindest in gröberen Zügen, bekannt waren?

Na ja, vielleicht muß man den Artikel einfach als Zwischenschritt sehen auf dem Weg zur Wahrheit.