Kaum zwei Tage alt…
Die neue Partei »WerteUnion« ist nicht einmal zwei Tage alt, dann gibt es schon Knatsch. Es geht um Äußerungen von Hans-Georg Maaßen, einerseits, daß sein Wunschkoalitionspartner die CDU sei, andererseits, daß er in den drei Ost-Bundesländern keinen AfD-Politiker als Ministerpräsidenten oder Innenminister haben möchte.
Nun, ich gebe jetzt nicht so viel auf diese Äußerungen, ich sie das mehr als kleine Beruhigungspille für die mit Schaum vor dem Mund herumlaufende linke Presse. Aber ich gebe zu, daß ich auf der anderen Seite auch nicht so recht folgen kann. Man möchte einerseits die CDU spalten, um dann mit dem linken Restrumpf wieder zusammenzuarbeiten? Die ganze Parteigründung dann eigentlich nur, um dem konservativen Flügel in der CDU ein Druckmittel – Abbruch der Koalition – in die Hand zu geben, nachdem die Machtübernahme mit Merz an der Spitze so kläglich gescheitert ist? Und was ist mit der Brandmauer, die die CDU schon errichtet hat? Zudem wäre ein Achtungserfolg gleichzeitig eine Blamage für die CDU, speziell, wenn die Wähler aus dieser Partei stammen. Das wären schon ziemliche Hürden, auch wenn die CDU mittlerweile nicht mehr besonders wählerisch ist (Grüne, Linke und so).
In der Äußerung zur AfD fragen sich einige im Netz schon, ob Maaßen jetzt »den Ulbricht« macht: »Niemand hat die Absicht, eine Mauer aufzubauen…« – waren das bislang alles nur leere Sprüche? Was stellt sich Maaßen vor, wie das Wahlergebnis aussehen wird? Glaubt er, seine neue Partei wird die AfD überholen und könnte in einer möglichen Koalition die für die AfD wichtigen Sahnestückchen wegschnappen? Das hätte schon einen leichten Hauch von Größenwahn.
Verständlicher wäre all das unter der Annahme, die WerteUnion sei ein U-Boot der CDU, um die konservativen Wähler, die von der CDU maßlos enttäuscht sind, wieder einzufangen.