Elitäre Medien
Ich muß mal ein bißchen Medien-Kritik üben, und zwar nicht nur bei den »etablierten« Medien, auch Mainstream-Medien genannt, sondern auch bei den »alternativen«, neuen. Ich hatte ja gestern über das »Gutachten« von »Verfassungsrechtlern« zum AfD-Verbot berichtet. Keine der drei von mir zitierten Veröffentlichungen aus den alternativen Medien hat die Quelle verlinkt. Stattdessen sprachen sie nur davon, daß sie das »vorliegen« hätten. Mich hat es höchstens ein paar Minuten gekostet, bis ich eine zitierfähige Quelle hatte. Mag sein, daß die beim Schreiben derer Artikel noch nicht vorlag, aber es gibt auch andere Fälle. Zum Beispiel schreibt die Junge Freiheit schon mal, wie die Tage auch in dem Teaser eines Paywall-Artikels,sie habe die Antwort einer »Kleinen Anfrage« vorliegen. Ja, meine Güte! Alle Kleinen Anfragen sowie deren Antworten sind öffentlich, sie sind auf den Webseiten des Bundestags zu finden! Da wird eine elitäre Geheimniskrämerei veranstaltet, die ich nicht verstehe. Bei den etablierten Medien ist dieser elitäre Habitus Usus, daß die sich für etwas Besseres halten und meinen, der Leser habe nur ihren vorgekauten und vorverdauten Mist zu empfangen, aber die alternativen Medien sind eigentlich angetreten, alte Muster zu brechen und auf Augenhöhe zu kommunizieren…
Ich für meinen Teil veröffentliche meine Quellen, schon allein aus Reputationsgründen und um mir nicht vorwerfen lassen zu müssen, ich würde Fake-News, Gerüchte, Unwahrheiten verbreiten. Das verhindert zwar nicht, daß ich womöglich Fehlinformationen aufsitze, aber das macht das Ganze zumindest nachvollziehbar. Es kommt zwar manchmal vor, daß ich etwas lese und dem in diesem Moment eine nicht zu hohe Bedeutung beimesse, mir daher die Quelle nicht merke, später aber feststelle, daß ich davon gerne berichten würde. Dann mag ich schon mal das nebenbei ohne Quelle erzählen, ich würde aber nie ein Hauptthema daraus machen.