27. April 2024
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Die verbale und mediale Steinigung der AfD

Nein, das ist nicht mehr berechtigte Kritik. Das ist nicht einmal mehr nur mit Dreck bewerfen. Das ist schon eine verbale und mediale Steinigung, was da gerade stattfindet. Der Anfang machte die aktuelle Stunde im Bundestag, die Presse und natürlich ganz stark das Staatsfernsehen macht da genauso mit. Ein »Glanzpunkt« muß wohl die Sendung von Maybritt Illner gewesen sein. Als ehemalige DDR-Fernsehjournalistin, die sie ohne SED-Mitgliedschaft und sozialistischem Leumund nie geworden wäre, hätte sie lieber ganz still sein sollen. Natürlich hatte sie sich nicht alleine gegen Tino Chrupalla herangetraut, sie hatte sich Verstärkung geholt durch Melanie Amann vom Spiegel, dem CDU-Ahrtal-Opfer-Belacher Armin Laschet, dem BDI-Präsidenten Siegfried Russwurm sowie die Buchautorin und ehrenamtliche Richterin am Landesverfassungsgericht Brandenburg Juli Zeh, wobei letztere sich wohl zurückhielt, am Ende die Runde kritisierte und Chrupalla gar ein Stück weit verteidigte. Framing, Lagerfeuer des Grauens nannte sie die Argumentation der Angreifer – Chrupalla ergänzte noch, daß es ein »Tribunal« sei.

Ich habe tatsächlich nur die Zusammenfassungen von Tim Kellner und Kolja Barghoorn (Aktien mit Kopf) gesehen, und die war schon grausam genug. Die ganze Sendund hätte ich nicht sehen wollen. In seinem Spendenaufruf meinte Kellner dann auch, das sei ja Schmerzensgeld.

Die Ausschnitte zumindest waren dadurch gekennzeichnet, daß man Chrupalla noch weniger hat ausreden lassen als es sonst der Fall gewesen ist. Argumentativ war es eine absolute Katastrophe. Seit Wochen wird darüber diskutiert, aber irgendeine Art von handfesten Beweisen gegen Krah und Bystron gibt es nicht. Niemand hat welche gesehen. Aber sie werden wie Fakten behandelt. Und nicht nur das: Die völlig unbewiesene Bestechlichkeit von Krah und Bystron und die vermutete Agententätigkeit des Krah-Angestellten wird ohne Zögern auf die gesamte AfD übertragen und zum Landesverrat hochstilisiert, was natürlich völlig haltlos ist. Es wurde der AfD eine Untätigkeit im Falle des chinesischen Spions vorgeworfen. Aber auf Gegenfrage, was genau die AfD hätte tun sollen, wurde nur laut herumgeblökt.

Chrupalla hat sich aber auch gut wehren können, wenn er denn mal zu Wort gekommen ist. Amann hatte er aufgefordert, doch mal die Beweise vorzulegen, von denen sie andauernd sprach. Außerdem gab er ihr den Vorwurf der Bestechlichkeit zurück mit dem Hinweis, daß der Spiegel einen Millionenbetrag von der Bill-Gates-Stiftung bekommen habe. Laschet warf er vor, daß gegen seine Parteikollegin Ursula von der Leyen wegen dem Impfdeal ermittelt werde. Lächerlicherweise bestritten sowohl Laschet als auch Amann, daß dies zuträfe. Für Amann ist das besonders peinlich. Nachdem am nächsten Tag von Illners Team ein »Faktencheck« mit einer Bestätigung veröffentlicht wurde, räumte sie kleinlaut auf X ein, daß sie sich geirrt und selbst der Spiegel schon von der Sache berichtet habe (übrigens habe ich irgendwo gelesen/gehört, daß Mitte Mai von der Leyen angeblich angeklagt werden soll – schauen wir mal, ob es stimmt…).

Am Ende meine Hochachtung an Chrupalla, daß er da in den Ring gestiegen ist.