5. Januar 2022
Januar 202205

Willkommen in Transwahnistan!

Ich habe das Thema Transsexualität bislang mehr agnostisch betrachtet. Ich kann das nicht so wirklich nachvollziehen, wie es ist, »nicht im richtigen Körper geboren« zu sein und wie groß der Leidensdruck da tatsächlich ist. Es gibt ja Kritiker, die unterscheiden zwischen Leuten, bei denen das »echt« sei und die möglichst unauffällig bleiben wollten, und Leuten, die sich so als eine Art Modeerscheinung transsexuell fühlten, auch, um damit in der Öffentlichkeit aufzufallen und sich zu produzieren. Das seien dann auch die, die im Netz herumpöbeln und ihre vermeintlichen Rechte einfordern.

So einen Fall sehe ich auch in dem, von dem die Junge Freiheit berichtet. Mit dem alten, männlichen Vornamen angesprochen zu werden, mag ja unschön sein, und es kann ja auch sein, daß der Nachbar das extra und provozierend macht, weil er Probleme damit hat. Aber darin, wie es das Gericht wohl auch betrachtete, eine Beleidigung zu sehen, geht mir dann doch zu weit. Das männliche Vorleben ist und bleibt Teil der Biographie dieser Person, genauso, wie jede Dummheit, die sie mal gemacht hat. Den anderen verbieten zu wollen, dies je zu erwähnen (und darauf läuft es hinaus und ist wohl schon in Kanada geltendes Recht, wenn ich das richtig mitbekommen habe), alle Dokumente und Zeugnisse mit dem neuen Namen auszustellen und so zu tun, als hätte die Person nie ein anderes Geschlecht gehabt, ist für mich übelste Geschichtsklitterung und nicht zu akzeptieren. Da kommen wir ja nach Absurdistan, oder, wie ich im Titel schrieb, nach Transwahnistan!

Um eine ähnliche Problematik geht es ja, wenn Suchmaschinen, Online-Zeitungsverlage usw. gezwungen werden, Berichte von Personen mit Bezug auf ihre weit zurückliegenden Straftaten aus ihrem Index zu entfernen. Das ist für mich genauso falsch. Irgendwann kommen dann die Nachfahren von Adolf Hitler und fordern das!