9. Juni 2020
Juni 202009

Identifikation mit Fußballvereinen

Die politisch korrekte, trittbrettfahrende Presse feiert gerade einen Fußballverein, weil ein als Rassisten bezeichneter Mensch seine Mitgliedschaft gekündigt hatte und der Verein ihm auch noch dafür dankte. Der Mensch hatte sich beschwert, daß beim letzten Spiel neun schwarze Spieler aufliefen und weiße Spieler keine Chance mehr im Verein hätten. Er könne sich mit dem Verein nicht länger identifizieren.

Ich denke, da hat »Herr oder Frau Rassist« aber ein grundsätzliches Verständnisproblem. Auf welcher Basis kann man sich heute überhaupt noch mit einem Bundesligaverein identifizieren? Schon seit Jahrzehnten ist es so, daß die Spieler in der Regel nichts mit dem Verein verbindet, außer der Geldfluß. Die Herkunft und Verbundenheit mit dem Ort des Vereins spielt keine Rolle mehr, und zwar auch schon, bevor es usus wurde, Spieler aus nahen und fernen Ausland zu verpflichten. Als Konsequenz verbindet den Verein auch nichts mehr wirklich mit der Stadt oder der Region, außer noch über den Namen.

Die Bundesliga hat zudem sowieso nichts mehr mit Sport zu tun. Das ist blankes Business, der doch in heutigen Zeiten so verschmähte pure Kapitalismus. Und wie im Business gerne gemacht, wird versucht, mit Emotionen und Show die harte Realität zu verschleiern und die Kunden gar zu täuschen. Apple ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Die haben aber wenigstens noch ganz brauchbare Produkte und Leistungen, was man von dem besagten Verein nicht wirklich sagen kann (Rang 15 in der Tabelle beim Schreiben dieses Beitrags).

Noch zwei Anmerkungen:

Erstens: Würde man in einer ähnlichen Situation Männer und Frauen statt Schwarze und Weiße haben, hätte man den Menschen gefeiert, und das, obwohl hier die Quote zwischen den Gruppen noch eine ganz andere ist. Aber was rege ich mich noch über die Heuchelei der Gutmenschen auf?

Zweitens: Warum hat der Verein so viele Schwarze verpflichtet? Sind die weißen Spieler im Durchschnitt nicht so talentiert, oder muß man den schwarzen Spielern im Verhältnis zu ihrer Leistung bloß nicht so viel zahlen? Müßte man im ersten Fall nicht – nach linker Ideologie – die Unterprivilegierten wegen struktureller Benachteiligung fördern, und wäre das im zweiten Fall nicht Rassismus?