»Todeslisten«
Hat die Regierung doch Angst, daß die Stimmung so richtig kippt? Gestern machte Merkel schon einen verzweifelten Versuch, der »#allesdichtmachen«-Aktion der 51 Schauspieler etwas entgegenzusetzen, indem sie mit »Künstlern« öffentlich diskutiert hatte (ein »Bürgerdialog« nach eigener Bezeichnung). Natürlich unbekannte, handverlesene Künstler und natürlich keine der an der Aktion beteiligten Schauspieler. Propaganda in DDR-Stil vom feinsten. Zumindest Leser der Welt, die das live übertrug, goutierten das überhaupt nicht.
Dann wird rein zufällig heute bekannt, daß der Verfassungsschutz Querdenker in ganz Deutschland beobachtet.
Und nun die Alarmmeldung, die alles überragt: »Todeslisten« mit den Namen der Politiker, die für die Novelle gestimmt haben, seien in Kanälen des »Telegram«-Diensts aufgetaucht. Bild berichtet mit großen Lettern und auch die Schwesterzeitung die Welt.
Da haben wohl ein paar Leute die öffentliche Abstimmungsseite des Bundestags in ihrem Browser geöffnet, die Namen herauskopiert und »Todesliste« darüber geschrieben. Wahnsinn. Kann ja nicht jeder. Leute mit einem IQ unter 10 zum Beispiel nicht. Und, ist da irgendetwas dahinter? Sind da Listen mit Adressen dabei, sind da Aufrufe dabei, das auch entsprechend umzusetzen, werden da Gruppierungen erwähnt, in deren Namen die Listen erstellt wurden? Wenn es so wäre, dann hätte das BKA doch nichts eiligeres zu tun gehabt, als davon zu berichten. Bei den ebenso erwähnten Demo-Aufrufen gegen einzelne Politiker und anderen Persönlichkeiten wird tatsächlich von beigefügten Adressen gesprochen.
Nicht, daß ich diese »Todeslisten« in irgendeiner Weise für gut heiße. Aber hier wird doch nur wieder ein orchestrierter PR-Tamtam veranstaltet, um die Gegner der Maßnahmen noch weiter zu diskreditieren.