28. Januar 2021
Januar 202128

Genderschreibung & Verblödung

Ich habe irgendwie noch keinen gesehen, der gleichzeitig intelligent ist und die Genderschreibung für richtig hält. Wie kommt das?

Gestern war bekanntlich der Erinnerungstag für den Holocaust. Das ist natürlich für jedes Gutmensch-Medium ein willkommener Anlaß, um die politisch korrekte Haltung zu demonstrieren (neudeutsch »Virtue Signalling«), darüber zu schreiben und natürlich möglichst vor der Gefahr von »räächts« zur warnen, auch wenn die größere Gefahr für die heutigen Juden von einer ganz anderen Gruppe ausgeht und die »Gutmenschen« noch dafür sorgen, daß diese Gruppe immer größer wird. Aber das ist eigentlich gar nicht das Thema, sondern nur der Hintergrund dafür, daß auch der sich im stetigen Abstieg befindliche Heise-Verlag sich bemüßigt fühlte, irgendetwas über den Holocaust zu schreiben, und wenn es auch nur darum ging, daß Facebook noch mehr echte oder vermeintliche Falschinformationen zum Holocaust, aber auch zum »menschengemachten Klimawandel« oder zu COVID-19 wegzensieren möchte.

Als ich den Artikel der Autorin Kristina Beer las, kam ich nicht umhin, meine Hände vors Gesicht zu schlagen:

Das soziale Netzwerk wolle deshalb dazu beitragen, daß Nutzerinnen und Nutzer leichter erfahren können, wie es zu der systematischen Verfolgung und Ermordung von sechs Millionen Juden und Menschen anderer marginalisierter Gruppen durch Nationalsozialisten und Verbündete kam.

(Hervorhebungen und ß-Schreibung von mir)

Wie man an diesem Ausschnitt schon erkennt, aber auch an drei weiteren Stellen im Text, frönt sie der feministischen Genderschreibung. Nach dieser kranken Ideologie sollen durch Nennung der weiblichen Form die Frauen »sichtbarer« werden. In der Konsequenz – und so will es ja die Dudenchefin auch – wird das generische Maskulinum von Menschen auf Männer mit dem entsprechenden Attribut reduziert.

Wenn man demnach den obigen zitierten Text interpretiert, heißt das, daß nach Meinung des Heise-Verlags und der Frau Beer erstens keine Jüdinnen ermordet worden wären, und zweitens, daß es auch unter den Tätern keine Frauen gegeben habe! Gerade bei so einem heiklen Thema wäre eine exakte Sprache wichtig gewesen. Und wenn man der Meinung ist, daß in der Sprache Frauen »sichtbarer« werden müßten, dann sollte es doch insbesonders auch für die ermordeten jüdischen Frauen gelten, oder etwa nicht?

Nicht aber beim Heise-Verlag. Eine entsprechende Benachrichtigung von mir wurde in den Wind geschrieben. Was für Dumpfbacken.